Gründungsarten - Gründungswerkstatt Berlin
Es gibt viele Wege, Unternehmer zu werden. Informieren Sie sich hier über die Unterschiede zwischen den wichtigsten Gründungsarten.
Neugründung als Einzelperson
Sie wollen ein neues Unternehmen gründen. Ihre Geschäftsidee muss sich also noch bewähren, Sie bauen sich Kundenstamm und Ruf im Markt erst auf. Die Neugründung ist insofern die herausforderndste Gründungsart, aber auch die, bei der Sie Ihre Vorstellungen und Wünsche am besten verwirklichen können.
Neugründung im Team
Sie möchten ein Unternehmen zusammen mit einem oder mehreren Partnern gründen. Das kann eine gute Idee sein, wenn sich die Qualifikationen und Stärken im Team ergänzen.
Generell brauchen alle Beteiligten die Fähigkeit, Konflikte im Streit- oder Krisenfall konstruktiv zu meistern. Am gleichen Strang zu ziehen, fällt umso schwerer, je mehr Gründer dabei sind. Freunde oder Verwandte sind nicht unbedingt die besten Partner, da die professionelle Distanz fehlt.
Nebenerwerbsgründung
Sie gründen eine Firma, die Sie zusätzlich zu Ihrem Angestelltenverhältnis führen. Ihr Vorteil: Das Risiko bleibt überschaubar und falls gewünscht können Sie Ihr Unternehmen langfristig zu einem Vollzeiterwerb ausbauen.
Auch ein Nebenerwerbsunternehmen müssen Sie beim Gewerbeamt anmelden. Als Freiberufler benötigen Sie vom Finanzamt eine Steuernummer.
Sie beugen Missverständnissen vor, wenn Sie Ihren Arbeitgeber über Ihre Gründung informieren. Abhängig von Ihrem Arbeitsvertrag sind Sie ggf. dazu verpflichtet.
Franchising
Sie nutzen bewährte Unternehmenskonzepte und gründen ein Unternehmen in einem vorgegebenen Rahmen. Als Franchise-Nehmer erwerben Sie gegen eine Lizenzgebühr den Unternehmensnamen, das Marketing und das Know-how. Vorteil: Das Geschäftsmodell ist erprobt. Nachteil: Sie haben weniger Gestaltungsspielraum. Es lohnt sich genau hinzuschauen. Die Modalitäten beim Franchising unterscheiden sich teilweise sehr stark.
Gründung durch Nachfolge
Sie erwerben ein etabliertes Unternehmen inklusive bestehender Produkte, Kundenstamm und eingearbeiteten Mitarbeitern. Lassen Sie sich vor der Übernahme gut beraten: Insbesondere beim Kaufpreis klaffen die Vorstellungen des Alt-Inhabers und des Nachfolgers häufig auseinander. Über die Unternehmensbörse „nexxt-change“ können Sie nach entsprechenden Unternehmen suchen.
Management-Buy-Out (MBO)
Sie möchten den Betrieb kaufen, in dem Sie angestellt sind, zum Beispiel im Rahmen einer Nachfolgeregelung. Von Vorteil sind Ihre guten Kenntnisse des Betriebs und des Marktes. Der Nachteil: Sie benötigen das nötige Kleingeld. Häufig wird ein Management-Buy-Out mit hohem Fremdkapitaleinsatz finanziert.
Ausgründung
Sie gründen ein Unternehmen mit Mitarbeitern einer Abteilung Ihres bisherigen Arbeitgebers (z.B. der Buchhaltung). Ihre Tätigkeit bieten Sie Ihrem ehemaligen Arbeitgeber nun als externe Dienstleistung an. Die Vorteile sind das feststehende Auftragsvolumen und die Kenntnisse der Abläufe im alten Unternehmen. Auf dieser Grundlage akquirieren Sie weitere Auftraggeber und reduzieren so nach und nach die Abhängigkeit von Ihrem früheren Arbeitgeber.
Spin-off-Gründung
Die Spin-off-Gründung ist eine Sonderform der Ausgründung.
Innerhalb der Forschungs- oder Entwicklungsabteilung eines Unternehmens erfinden Sie ein neues Verfahren, von dessen Markttauglichkeit Sie überzeugt sind. Es passt aber nicht zum Portfolio Ihres Arbeitgebers. Als Spin-off-Gründer verwirklichen Sie die Idee und mach das neue Verfahren oder die Dienstleistung zu einem Geschäftsmodell.
Beteiligung
Sie erwerben Anteile an einem bestehenden Unternehmen. Als stiller Gesellschafter sind Sie am Gewinn beteiligt, haben aber keine Mitbestimmung. Sie tragen das Verlustrisiko mit, sofern Sie dies nicht vertraglich ausgeschlossen haben.
Eine Variante ist die tätige Beteiligung, bei der Sie im Unternehmen mitarbeiten (ähnlich einer Teamgründung).
Gründung im Freien Beruf
Sie gehören einem der Freien Berufe an und möchten sich darin als Einzelunternehmer selbständig machen. Das Finanzamt prüft die Zugehörigkeit zum Freien Beruf und erteilt eine Steuernummer. Je nach Größe und Geschäftsmodell kann für Freiberufler eine andere Rechtsform sinnvoll sein, z.B. die Gründung einer GmbH.